Langsam erhob sich der Berg, die müden Knochen brauchen Schlaf doch, der junge Evramylox gönnt es ihnen noch nicht. Eine lange Reise liegt hinter ihm, doch scheint es ihm hier nicht fremd zu sein. Er erinnerte sich an seinen Traum, der ihm vor Jahren schon erschien.
Ein neues Land war ihm erschienen, ein Land voll von Abenteuer, Drachen und dunklen Verließen. Die Arbeit auf dem Hof des Königs war ihm nach Jahren des Schuftens, des Kräutersammelns und Tränkebrauens zuwider. Zu oft hatte man ihm sein Endgeld mit neuen Steuern belegt, zum Schutze hieß es, trotzdem wurden seine Eltern immer wieder ausgepeitscht, nur weil sie die Pachte für den Hof nicht mehr zahlen konnten. Obwohl sie so brutal behandelt wurden, verehrten sie diesen Tyrann von König, dem Evramylox schon seit langem in Gedanken abgeschworen hatte.
Eines Nachts war es denn so weit. Es war Zeit zu gehen. Er nahm die Armbrust zur Hand die er kaum zu bedienen vermochte.
"Jetzt müsste er kommen," sagte er sich selbst als er die Sehne langsam spannte und einen Bolzen einlegte. Plötzlich ein lautes pochen an der Türe, doch niemand öffnete. Wie auch, denn der junge Magier hatte seiner Familie doch heimlich einen Schlaftrunk in die Suppe gemischt. Die Tür sprang auf eine Gestalt stand vor Evramylox groß, stinkend, wie er es nicht anders von der ewig betrunkenen Königsgarde gewohnt war und mit einem leichtem Warms bekleidet. Eine Sekunde der Angst verging doch dann hatte sich das kalte Holz durch das pochende Herz des Gardisten gebohrt. Ein lautes Klimpern des Goldes, welches der Steuereintreiben bei sich führte, erfüllte den Raum und nach einem schnellen Griff war der junge Zauberer bereit für die Reise.
Von der Beute seines ersten Mordes war nach der langen Reise kaum noch etwas übrig, in einem Wirtshaus, das auf der Spitze des Berges lag, gab er die letzten Bronzemünzen für ein schlechten Wein, madiges Brot und eine Beschreibung wie er am schnellsten zur nächsten Stadt kommen konnte aus.
"Es ist gar nicht weit“, sagte der Wirt,"geh nur die Klippe bergab und durch die Höhle zwischen den Bergen und schon bist du da". Nach einer kalten Nacht zwischen Spinnen und ein paar verwesten Knochen in der Höhle war Evramylox endlich am Ziel. In der Taverne hing er einen Schild auf und versprach dem Wirt, ihm bald ein paar Silberlinge zu geben damit er dafür sorge dass es seinen Platz behielt auf dem stand:
Heil, ihr Besucher dieser Taverne,
Ich suche Arbeit, verfüge über leichte Fähigkeiten des Kräutersammelns und Tränkebrauens, auch bin ich durch meine magische Begabung in der Lage so manchen Hof von Ungeziefer zu befreien. Wenn ihr ein Bisschen Geld über habt bin ich gerne bereit euch zu helfen, auch eine Führung durch die Stadt und Umgebung nehme ich als Zahlung an. Gesuche gebt bitte an den Schenk weiter, dieser wird ein Treffen arrangieren.
Auf Bald, Evramylox Gildenloser Magier und Alchimist!
von Evramylox