Lyodrifel erzählt...

[Aestiva]

Hier nun auch die Vorgeschichte von Lyodrifel. Sehr glücklich

Mein name ist Lyodrifel ich bin das jüngste und achte Kind eines Waldhüters und seiner Frau.
Meine Eltern nennen sich: Mutter, Fiasana und Vater, Casynoar.
Meine Geschwister (3 Brüder, 4 Schwestern) sind bekannt unter den Namen: (Brüder):
Keseenoa damals 24 Lenzen (Erstgeborener) und Mantyor, 22 Lenzen alt, dann die Schwestern Gwesah, 21 Lenzen , Bedoimeh, 19 Lenzen und Elevena 17 Lenzen alt, ebenso mein kleiner Bruder Lebeneloh, 15 Lenzen und meine jüngste Schwester Islimeh, 13 Lenzen und ich gerade mal 10 Lenzen alt.

Meine Mutter verstarb leider als ich drei Lenzen alt war an hohem Fieber.
Mein Vater sorgte seither alleine für uns, bis auf die Amme, die ein paar Sommer im Hause wohnte und zur Hand ging wo es nur gerade von Nöten war.

Wir wohnten in einem kleinen Haus im Norden an einen Waldrand gelegen. Vater lag mit einer Lungenentzündung im Bett danieder. Mein ältester Bruder war bereits ausgezogen um auf Wanderschaft zu gehen und die Umgebung zu erforschen, wie er sagte.
Bedoimeh, die schon frühen Alters das Fernweh plagte, begleitete Keseenoa, der sie, verantwortlich wie er ist, nur widerwillig mitnahm, da sie drohte ihm sonst heimlich zu folgen. Nichts und niemand hätte sie davon abzubringen vermocht.

Lebeneloh und ich übernahmen die Pflichten meines Vaters. Ich hielt mich schon immer am liebsten im Walde auf, darum übernahm ich diese Aufgaben gerne. Schon als kleines Kind, kaum 5 Lenzen alt, liebte ich es meinen Vater in den Wald zu begleiten. Ich benahm mich stets leise und geschickt im Unterholz, deshalb nahm er mich gerne mit auf die Pirsch.

An jenem Tage also, an dem mein Vater krank danieder lag, es sah nicht gut um ihn aus, waren mein kleiner Bruder und ich damit beschäftigt die Rehe zu füttern. Es lag bereits der erste Schnee. Glitzernder Reif und Eiszapfen waren zauberhaft überall zu sehen, als plötzlich, ganz in unserer Nähe ein Mann im grünem Umhang auftauchte. Sein Gesicht war, bis auf ein Lächeln seines Mundes, durch die tiefhängende Kapuze kaum zu sehen. Scheinbar geräuchlos ward er uns genähert. Er nickte uns freundlich zu, anscheinend gefiel ihm was wir taten.
Er fragte uns nach unserem Namen und stellte sich als Melandran vor. Er sagte er sei Druide und Hüter der Natur. Bei diesen Worten fingen meine Augen vor Bewunderung an zu leuchten. Suchend sah er sich um:"Seid ihr alleine hier im Walde? Wo sind denn Eure Eltern?"
So berichteten wir mit Tränen in den Augen von der schweren Krankheit unseres Vaters. Die Mutter sei schon vor langer Zeit verstorben. Melandran nickte ernst und besorgt, ging uns zur Hand und geleitete uns zu unserem Heim. Dort angekommen zögerte er keinen Augenblick länger, ließ sich zu Casynoar führen und begann ihn zu heilen.
Eine Woche lang wich er nicht von seiner Seite.

Als mein Vater dann endlich wieder fähig war das Bett zu verlassen, begleitete mich der Druide des öfteren in den Wald und zeigte mir einige Kniffe und erzählte viele interessante Dinge über die Natur und deren Bewohner, die, wie ich anfangs verwundert feststellte, selbst ich noch nicht kannte.

Lebeneloh übernahm in der Zeit zusammen mit meinen Bruder Mantyor die Jagd. Gwesah kümmerte sich wie so oft um die Hausarbeit. Meine übrigen Geschwister halfen wo sie nur konnten.

Melandran erkannte schnell meine große Liebe zur Natur und bemerkte einige Talente an mir. Der Druide und ich verbrachten viel Zeit miteinander. Wißbergierig, wie ich auch heute noch bin, ließ ich ihm keine Ruhe.

Etwa zwei Wochen nach der Ankunft von Melandran, zogen er und mein Vater sich zu einem langen Gespäch zurück. Ich lauschte an der Tür, doch konnte ich nur ein paar Wortfetzen verstehen:" ...aufbrechen... begabt... lange Reise... Wiedergutmachung... Lyodrifel"
Aufgeregt wartete ich mit klopfendem Herzen bis die Beiden wieder in der Stube erschienen.
Vater blickte mich stolz, traurig und sogleich liebevoll an. "Wir müssen mit Dir reden." Ich wartete gespannt, was nun kommen möge. " Du wirst, sofern es Dein Wille ist, diesen Herrn," deutete auf Melandran " auf eine Wanderschaft begleiten. Er wird Dich zur Druidin ausbilden. Er sagt, Du seist sehr begabt."
Freudestrahlend stimmte ich zu. Melandran lächelte mich an:" In zwei Tagen können wir aufbrechen. Mach Dich reisefertig und nimm warme Kleidung mit."
Traurig sagte mein Vater noch:" Ich lasse Dich nur schweren Herzens gehen, doch bei dem Druiden bist Du gut aufgehoben, ich bin stolz auf Dich meine Kleine. Sei anständig und lerne fleißig, höre immer auf die Worte, die er sagt. Ich stehe in seiner Schuld, Melandran rettete mir das Leben, wie könnte ich ihm da jene Bitte ausschlagen."
Und so zogen wir am zweiten Tag los. Das ferne Ziel unserer Reise hieß Camelot.

Seither lebe ich mit Melandran in der Umgebung von Camelot, bei den Druiden. Es sind seither 8 Sommer ins Land gegangen.

Vor einigen Tagen lernte ich Barabas Haven kennen und lieben. Wir werden, sofern nicht´s dazwischen kommt, unsere Zukunft gemeinsam verbringen und bald heiraten.

von Lyodrifel